Das Activity Framework der Universität Graz dient dazu, die Erwartungen an wissenschaftliche Leistung zu definieren und die tatsächlichen Beiträge von Wissenschafter:innen sichtbarer zu machen.
Es schafft mehr Klarheit über wissenschaftliche Relevanz, bietet Orientierung und unterstützt die gezielte Nutzung der eigenen Arbeitszeit. Zudem bildet es eine Grundlage für die transparente Darstellung wissenschaftlicher Leistungen, wodurch deren Anerkennung innerhalb der Universität gestärkt wird.
Entstehung und Entwicklung
An der Uni Graz findet seit vielen Jahren bereits ein Diskurs dazu statt und wurde seit der Unterzeichnung der CoARA-Mitgliedschaft 2022 intensiviert. Dabei flossen Erkenntnisse aus internationalen Entwicklungen wie DORA, Arqus, des EU Competence Framework und CoARA sowie Erfahrungen von Universitäten mit erweiterten Forschungsbewertungen ein. Zudem integrieren die Items - eine einheitliche Beschreibung von Leistungsfeldern - Inhalte aus UG2002, GUEP, Kollektivverträgen und Betriebsvereinbarungen, die bekanntlich Bestandteile der wissenschaftlichen Arbeit sind, in das Framework.
In einem neu gestalteten persönlichen Dashboard wird individuelle Leistung sichtbar gemacht. Durch die Verfügbarkeit der Beschreibung der Items wird das Framework als Zielsetzungsstruktur im Mitarbeiter:innengespräche anwendbar gemacht. Und als klare Informationsquelle wird diese Beschreibung neuen Mitarbeiter:innen schon bei Arbeitsbeginn ein klarer Rahmen und mehr Orientierung für ihre neuen Aufgaben an der Universität geben.
Die Umsetzung des Activity Frameworks ist als ein iterativer und lernender Prozess zu verstehen. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt: nicht nur intern an der Universität Graz, sondern auch im internationalen Netzwerk mit anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die ähnliche Ansätze verfolgen.
Struktur des Frameworks
Das aktuelle Activity Framework umfasst 9 Standard-Items und 20 optionale Items zur Beschreibung und Anerkennung wissenschaftlicher Leistung.
Die 9 Standard-Items beschreiben die grundlegenden Anforderungen an das wissenschaftliche Personal im Allgemeinen und sind für alle Fakultäten und Wissenschaftszweige als uniweiter „Standard“ bzw. als Basis zu verstehen.
Die 20 optionalen Items sind darüber hinaus relevante Leistungselemente, die in machen Wissenschaftszweigen mehr Relevanz haben oder für bestimmte Personen individuell besonders aussagekräftig sein können.
Jede Fakultät hat die Möglichkeit, das Framework ihren spezifischen Bedürfnissen anzupassen. So entsteht eine praxisnahe und relevante Anerkennungsstruktur für Wissenschaftler:innen.
Ein breites Verständnis wissenschaftlicher Leistung
Ein solches „Item“ ist, neben dem offensichtlichen notwendigen Thema „Publikationen“, beispielsweise „Science to Public“. Als Universität haben wir unter anderem den öffentlichen Auftrag, wissenschaftlichen Diskurs und wissenschaftliche Ergebnisse sichtbar und verfügbar zu machen. Dazu braucht es Veröffentlichungen, Vorträge, Kooperationen und ähnliche Instrumente. Das ist mit viel Arbeitszeit der Wissenschafter:innen verbunden. Diese Arbeit und die damit verbundenen Ergebnisse wollen wir wertschätzen.
Neben den Themen ‚Publikationen‘ und ‚Science to Public‘ sind noch weitere Aufgabenfelder einer modernen Universität wichtig.
Beispielsweise sind das:
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Die Führungsarbeit am Institut. Schließlich sind wir fast 5.000 Mitarbeiter:innen an der Universität in Graz.
Die Betreuungsarbeit in der Ausbildung: Lehre, Prüfungszeit, Betreuung von Abschlussarbeiten, …
Die Weiterentwicklung von didaktischen Konzepten
Vernetzung mit außeruniversitären Organisationen
Integration in Mitarbeiter:innengespräche
Die erfassten Items werden auch als Grundlage für interne Gespräche genutzt. Besonders für junge Wissenschaftler:innen bietet das Framework klare Orientierung und ermöglicht die Definition individueller Ziele. Führungskräfte erhalten dadurch ein strukturiertes Instrument, um Mitarbeitende gezielt zu fördern und wissenschaftliche Leistungen fair anzuerkennen.
Ziele des Activity Frameworks.
Orientierungsrahmen für das wissenschaftliche Personal |
Anerkennung der Leistungen und Belastungen der Wissenschafter:innen und Forscher:innen |
strukturiertes Self-Assessment im Rahmen des Mitarbeiter:innengesprächs |
Erhöhung der Sichtbarkeit national aber auch international |
faire Rahmenbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs |
Basis um wissenschaftliche Leistungen fair anzuerkennen |